„Nicht dem Leben mehr Tage geben, sondern den Tagen mehr Leben geben“, so lautet ein Zitat von Cicely Saunders, der Gründerin der Hospizbewegung. Darauf legen auch wir bei unserer täglichen Arbeit viel Wert und so fragen wir häufig nach den Herzenswünschen unserer Patienten und Patientinnen.
Hr. M. hatte bei der Aufnahme in unsere Versorgung noch 2 große Herzenswünsche – er wollte noch einmal Motorrad fahren oder Bogenschießen – beides war ihm aufgrund seines Krankheitsverlaufs nicht mehr möglich. Als Hr. M. dann aus dem Bett nicht mehr aufstehen konnte fragte er mich bei einem Hausbesuch, ob er noch einen kleinen Herzenswunsch äußern darf, einen, der ihm in seinem Bett erfüllt werden kann. Er wollte gerne nochmal einen Hund streicheln.
Gott sei Dank gibt es „Manni“, unseren Bürohund, so konnten wir diesen Wunsch zeitnah erfüllen. Es fand ein gemeinsamer Hausbesuch von Manni und mir statt, Manni legte sich zu Hrn. M. aufs Bett und genoss die Streicheleinheiten – und Hr. M., er genoss die Wärme und das weiche Fell des Hundes.
Wenige Stunden später verstarb Hr. M. im Beisein seiner Angehörigen. Und auch wenn dieser Schmerz unbeschreiblich groß ist, so ist es doch tröstlich, dass dieser kleine große Herzenswunsch noch wahr werden konnte.
Mit Erlaubnis der Ehefrau gepostet von Birgit Pagel, Palliative Care Fachkraft